http://www.poetry.or.at/node/702
zur "vollendung" 1 der liebe mut zu geben ohne feige worte still durch unseren atem fliegen ewig höher ohne angst zu fallen dann in deine arme 2 vergesse nie die zeiten des anfangs in erinnerung bleibt langsam der nächste schritt bewegt sich abwärts alles schneller folgen unscharf alte bilder sind am ende klar im kopf verdreht erzählen wir geschichten ohne ende an unsere tränen vom ersten tag an schwach in meinen armen halt ich mit dir den moment der größten liebe fest gefeiert bis zum letzten tag bestimmt das leben unser herz ist stark 3 vielleicht weiss keiner so genau sich zungen spalten wenn es brennt und liegt es noch so nah bleib fern von mir kein zufall führt dich in versuchung deinen arm um mich zu legen lass mich los gelöst von allen ängsten halt ich nicht zurück wer fallen lässt 4 sicher er sich verbindet die liebe die wunden vielleicht würde alles viel leichter erscheinen wie sterne himmlisch wüsste ich nicht nur der schein mich blendet fraglich ich das ende begreife mit händen und füssen unter uns den boden zu verlieren hast du nichts nur gewonnen 5 zur "passion" besser den je verzweifelter unbrauchbar kennst du die widersprüche des tages und der nacht der sonnenschein trügt finsternis verhüllt den tag wie weit ein strahl wie lang er dich erwärmt das siehst du nie du spürst ihn hinter deinem rücken umarmt dich wärme hinterlistig schweige. ich höre nichts spüre nichts ich traue und trauere dir nach der zeit die ich mir merken will vergeht und ich vergehe mit ihr trübsal blasen bis ein wirbelsturm dir deinen hals bricht du im kreis dich drehst und nur geheimratsecken anderer, die zeit erkennen lässt die längst vergangen so wie ich zeitlos können wir nie sein versuchen dennoch ein wenig langsamer als sonst steht die zeit nie noch sitzt sie verweilt sie lange weilt sie nie in ungesunden gedanken versinken kranke zeiten dauern länger aber sterben nie sie kommen immer wieder sind nicht genug immun gegen das system heilt wunden nicht so lang wir sie nicht erkennen wissen selten wo und wann man uns verletzt im endlosen krieg mit uns selbst verwunden wir um zu wissen wo unser blut verrinnt so wie die jahre in denen es geschieht mir recht kalt und immer kälter spät und immer später brechen wir das eis um dann im offenen meer zu ertrinken halte mich. gemeinsam sind wir schwerer fallen schneller in das loch das andere für uns gruben die nie wussten was sie taten tatenlos sah ich sie wege finden und folgte nie am falschen ort alleine weisen schilder, schützen dich sind weiser. wegweiser das schild, der panzer um mich ist so hart wie ihr zu mir fühle ich mich geschlagen, weil niemand an mich dringt keiner drängt mich nicht die zeit ist viel zu kurz ist sie verschwunden wann und wo sie ist kann ich erst sagen wenn sie längst vorbei allzeit bereit dafür zu sein verwende und verschwende ich den tag mit denken an den nächsten genauso bald vorbei wenn ich erst fertig viel zu müde alle sorgen meiner welt verschieben muss auf später gerade zu verwinkelt verdrehen sie mir den kopf auf meinen schultern lastet schuldlos und vergesslich erinnert sich mein blick nach hinten an die sonne, die mich blendet strahlen heller als dein lachen über mich. hör auf auf dich zu hören aufsehen erregst du nur wenn keiner dich mehr hören kann du schreist und lachst leidest biist verzweifelt drehen sie sich um und gehen diesmal spürt ihr rücken die wärme deines bösen blicks auf zahllose jahre bin ich eins mit mir nicht am ende kann ich doch nichts mit dir teilen viel ist zu wenig um sich auszuzahlen 6 zu "drei träume" dem leben viel zu früh der atem steckt die luft bleibt weg verzieht sich alles bleiben fetzen zerrissene welten menschen schatten ungreifbar sichtbar lachend laufen nach verschwinden wieder bleib allein verdreht sich liebe wird zu hass freunde spielen feind erkenne nichts laufe ständig tauche unter wasser atme zieht die zeit sich anders stundenlang vergehen sekunden wunden heilen schmerzen goldene schiffe sinken nicht sie fliegen so wie ich brauche keine flügel nur die luft zum atmen höher will nicht landen schweben berühre nicht den grund einmal noch möchte ich fliegen wünsch ich mir der traum wird wahr ich atme lauter der traum geht weiter weiss viel mehr kenne antworten auf ungelöste fragen ich denke lebe anders seh für alle klarer durch den nebel alles möglich nicht zu bremsen schneller bewegt mein herz schlägt fester stellt keine fragen mehr nimmt es wie es ist so traumhaft schön 7 zu "die schöne stadt" großstadt zu klein mit ihrem lauten grau verschmiert sie harte wände durch den tunnel enge gassen hinterhöfe führen selbstgespräche hören mit den streit die stille angst um platz sie drängen alle in die gleiche richtung versammeln sich an einem punkt verzweifelt bleiben stehen und warten bis ein anderer geht schimpfen spucken schlagen um sich raus aus ihrem land getreten in das fremde bis es blutet sehen tote augen fühlen sich daheim im schmerz des andern erkennen wieder ihre stadt im krieg verlassen kämpfen alle rund um die kulturen tanzen singen in die freiheit hier und jetzt wollen landen auf grünen wiesen schauen in den himmel bevor sie dort wie weggeblasen jede schwarze wolke seht die farben einer welt ohne grenzen ohne sprache ohne macht es richtig groß genug für alle 8 zu "gesang zur nacht" in schlechten schwarzen nächten bleiben träume aus es blenden uns die bunten lichter funkeln statt der sterne atmen schlechte luft verblasen unsere sorgen im grauen rauch ersticken ihre strahlen von allen seiten drängen scheinwerfer trüben unsere augen schaffen glitzerwelten strahlen um die wette bleibt bei so viel licht kein platz für schatten sich zu stellen unter tag und nacht das gleiche nichts geschmückt verwandelt graues täuscht ins falsche licht gerückt verrückt im rausch der wünsche tanzen schritt für schritt beschleunigen den schwindel bleibt das herz im rhythmus schlägt es zu bestürzt gefallen schließen unsere augen sehen durch das schwarz den schein des leichten lebens wird alles gold zu staub und dreck versteckt unter lackierten nägeln schlagen sie in unsere särge wo wir schlafen nur am tag wo uns das wahre ich im licht nur zwingt die augen zu verschließen warten in ruhe wieder auf den lärm der nacht und kein moment bleibt leise tappen lautstark scheinbar strahlend noch im dunkeln verlauft das leben sich im gestern war es so 9 zu "confiteor" ein gutes stück leben lacht mir ins gesicht erschreckt mich mit dem starken willen grosses tun und lassen kann ich es nicht verscheuchen bleibt unverschämt beharrlich wunderträchtig prahlt mit seinen farben gibt so an erwiesen göttlich zu perfekt für fehler machen wir es schlecht schauen weg auf macht uns blind töten jeden kleinen funken der verstand setzt aus das herz bleibt stehen und das stück das wir gemeinsam schreiben ist geschichte setzt sich fort ohne ende bewegt euch ohne pause in die zukunft nehmt das stück vom glück 10 zu "der herbst des einsamen" schwarze vögel braune blätter fliegen achtlos fallen sie zu boden gehen liegen bleiben warten knirschend ihren schritten folgend bis der schnee geschmolzen alle spuren sich verlieren im frühling trauernd nasse wiesen wie von vorne gedankenlos erblühen vergeht das strahlen brennt die sonne glitzern seen trocknen aus den wolken fällt zu boden fegt der wind ein haufen elend bleibt zurück wartet wieder auf den kalten starren schnee bewegt sich nichts wer weiss 11 zu "de profundis" in uns alles ist was ist schon immer wissen wollen wirje mehr wir haben schwere herzen ziehen nach unten daran zerbrochen klirren scherben leichtes leben schmutzige hände dunkler schmuck stumpfe nervenenden gestutze flügel schwache stärken versiegte quellen schlechte aussicht überwichtig schlecht verwertet schmächtig gierig überessen keine reste müllerzeuger nicht das leben lieben lieblos wir zerstören wir kreieren und krepieren spüren nicht schätzen nichts die kraft und ruhe ständig mit uns tragen wir die schuld nichts zu versuchen glauben nicht ans überich im ich un du sind engel und der himmel der frieden und die welt wir sind alles nie allein bestimmt zu sein für alle für immer überall